Eltern-Kind-Beziehungen, die responsiv und aufeinander abgestimmt sind – mit vielen „Ping-Pong“ Interaktionen – bilden im kindlichen Gehirn ein starkes Fundament für alles zukünftige Lernen und Entwicklung. Das ist wie Aufschlag und Rückspiel beim Tischtennisspiel und es gehören immer zwei dazu, zu spielen. Befolgen Sie diese 5 Schritte, um „Ping-Pong“ Interaktionen mit ihrem Kind zu üben.
-
Bemerken sie den Aufschlag und folgen Sie dem Aufmerksamkeits- fokus des Kindes.
Schaut Ihr Kind etwas an oder zeigt es auf etwas? Macht es einen Ton oder einen bestimmten Gesichtsausdruck? Bewegt es Arme oder Beine? Das ist ein „Aufschlag“. Der Schlüssel ist, dem Aufmerksamkeit zu schenken, worauf ihr Kind gerade achtet. Das können sie natürlich nicht andauernd tun, also suchen Sie nach kleinen Gelegenheiten im Tagesablauf – z.B. beim Anziehen oder beim Anstehen an der Supermarktkasse.
WOZU: Indem Sie die „Aufschläge“ bemerken, erfahren Sie viel über die Fähigkeiten, Interessen und Bedürfnisse Ihres Kindes. Sie regen es zum Erkunden der Umwelt an und stärken die Bindung zwischen Ihnen beiden.
-
Spielen Sie den „Ball“ zurück, indem Sie Ihr Kind unterstützen und ermutigen.
Sie können Ihrem Kind helfen, mitspielen oder bestätigen, was es tut: mit einem Ton oder Gesichtsausdruck z.B. indem Sie „Ah ja“ sagen, nicken oder lächeln, damit ihr Kind weiß, dass Sie das Gleiche sehen. Sie können Trost spenden mit einer Umarmung oder mit freundlichen Worten. Oder Sie können den Gegenstand aufheben, auf den es zeigt und ihn dem Kind geben.
WOZU: Unterstützen und ermutigen bestätigt und bestärkt Wissbegier und Interessen Ihres Kindes. Fehlendes „Rückspiel“ kann tatsächlich belastend und stresserzeugend für ein Kind sein. Wenn sie den „Ball“ zurückspielen, weiß das Kind, das seine Gedanken und Gefühle wahrgenommen und verstanden werden.
-
Schenken Sie Worte.
Wenn Sie den „Aufschlag“ eines Kindes zurückspielen, indem Sie benennen, was es sieht, tut oder fühlt, stellen Sie wichtige sprachliche Verbindungen im Gehirn her, lange bevor Ihr Kind sprechen oder Ihre Worte verstehen kann. Sie können alles mögliche benennen – eine Person, einen Gegenstand, eine Handlung, ein Gefühl. Wenn Ihr Kind z.B. auf seine Füße zeigt, können Sie auch dahin zeigen und sagen „Ja, deine Füße“.
WOZU: Wenn Sie das benennen, worauf ihr Kind gerade achtet, helfen Sie ihm, die Welt um sich herum besser zu verstehen. Benennen schenkt ihrem Kind Worte, die es dann selbst verwenden kann, und zeigt ihm, dass Sie auf es achten.
-
Wechseln Sie sich ab – und warten Sie. Halten Sie das Vor-und-Zurück Spiel am Laufen.
Halten Sie nach jedem Rückspiel inne und geben Sie dem Kind Zeit zu reagieren. Eine „Ping-Pong“ Interaktion kann kurz sein (vom Kind zu Ihnen und wieder zurück) oder viele Male hin- und hergehen. Warten ist ausschlaggebend. Kinder brauchen Zeit, um ihre Antworten zu bilden, besonders wenn sie viele neue Sachen gleichzeitig lernen. Warten hilft, die „Ping-Pong“ Interaktion am Laufen zu halten.
WOZU: Sich abwechseln hilft Kindern, gut mit anderen auszukommen und Selbstkontrolle zu lernen. Indem Sie warten, geben Sie ihrem Kind Zeit eigene Ideen zu entwickeln und stärken so sein Selbstvertrauen und seine Unabhängigkeit. Warten hilft Ihnen auch, zu sehen, was ihr Kind braucht.
-
Üben Sie Anfangen und Beenden.
Kinder zeigen uns deutlich, wenn sie etwas beenden möchten oder bereit sind für eine neue Tätigkeit. Sie lassen vielleicht ihr Spielzeug fallen und heben etwas Neues auf oder wenden sich ab und schauen etwas anderes an. Es kann auch sein, dass sie weglaufen, unruhig und quengelig werden oder „fertig“ sagen. Wenn Sie darauf achten, wohin ihr Kind seine Aufmerksamkeit richtet, werden Sie merken, wann es bereit ist, eine Aktivität zu beenden und mit etwas Neuem zu beginnen.
WOZU: Wenn Sie ihrem Kind folgen und so Momente schaffen, in denen Sie ihm die Führung überlassen, unterstützen Sie es, seine Welt zu erforschen und ermöglichen mehr und längere „Ping- Pong“ Interaktionen.